Ich wusste nicht,
dass es unmöglich war,
deshalb habe ich es getan.
Jean Cocteau
GEWALTPRÄVENTION & ÄSTHETIK
DISSERTATION UNIVERSITÄT INNSBRUCK – INSTITUT FÜR ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT
Mag. Petra KOFLER
Schönheit als das „Anzeichen eines
künftigen Gutes“ (Thomas Hobbes) verweist auf etwas Zukünftiges,
Anderes, und vielleicht auch auf noch mehr, nämlich, dass Schönheit das
Zeichen für das Gute schlechthin ist. (K. P. Liessmann) Schönheit lässt
uns ahnen, dass es mehr in der Welt gibt als Nützliches und Unnützes,
Lust und Leid. Wenn wir etwas als schön bezeichnen, meinen wir damit,
dass etwas besonders geglückt ist, dass es in seiner Gesamtheit stimmig
ist, dass wir etwas als kostbar erleben. Ein schönes Bild, eine schöne
Landschaft, ein schöner Mensch, eine schöne Stadt, ein schönes Gespräch,
ein schöner Text - beim Hören oder Anblick von etwas Schönem „passiert“
etwas mit uns. Wir werden berührt in unsere Seele. Auf diese Weise
erfahren wir eine innere Verwandlung. „Wenn man durch ein Museum
gegangen ist, tritt man nicht mit demselben Lebensgefühl, mit dem man in
es eingetreten ist, aus ihm wieder heraus; wenn man wirklich eine
Erfahrung von Kunst erfuhr, ist die Welt lichter und ist die Welt
leichter geworden.“ (H.-G. Gadamer)
Schönheit hat letztlich immer mit
Liebe zu tun: „In ihr [Anm. der Schönheit] wird das Sein
liebesgewaltig, und dadurch, dass es Herz und Blut berührt, berührt es
den Geist. Darum ist die Schönheit so stark.“ (R. Guardini) Aber die
Welt ist nicht nur heil. Unsere Zivilisationsentwicklung, das Streben
nach Profit, Macht und Leistung entfremdete die Menschen von sich
selbst, Liebe und Empathie wurden beeinträchtigt. Sie bilden jedoch die
Basis für die Erneuerung unserer Gesellschaft. Die Schönheit als
Heilmittel gegen die Stumpfheit. Nicht umsonst meint F.M. Dostojewski:
„Die Schönheit wird die Welt retten.“