Je mehr du versuchst zu überzeugen,
desto unglaubwürdiger wirst du.
Humberto Maturana
Projekt 'Gewaltprävention'
Dieses Projekt dient der
europaweiten Ausarbeitung, Analyse und Weiterentwicklung von
hocheffizienten Programmen im Bereich Gewaltprävention mit dem
Schwerpunkt auf praktische Umsetzbarkeit von neuesten
Forschungsergebnissen in Neurobiologie, Psychologie, Psychotherapie und
Sozialpädagogik.
Ziel: Begrenzung und Vorbeugung der täglichen Gewalt
Zielgruppen: tatsächliche und potentielle TäterInnen, gefährdete Jugendliche, Jugendliche mit und ohne Gewaltverhaltensmuster
Geschult werden:
PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, LebensberaterInnen,
PolizistInnen, JustizbeamtInnen, LehrerInnen, ErzieherInnen,
Krankenhauspersonal, Familien, die eine(n) GewalttäterIn aufnehmen
wollen
Projektraum: Europaweit
Projektumsetzung:
von psychologischen und sozialpädagogischen Instituten mit Sitz in
Österreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Rumänien, Slowenien, Spanien
und der Schweiz.
Projektetappen:
Etappe I.
Analyse
und Forschung der aggressivitätsfördernden und krisenträchtigen
Ansichten der Gesellschaft und von Einzelpersonen sowie der weltweiten
Forschungsergebnisse zum Thema Gewalt und friedensstiftende Maßnahmen.
Die Kreisläufe der Gewalt sollen aufgedeckt und die europäischen
Unterschiede aufgezeigt werden.
Etappe II.
Entwicklung
von Programmen, die Störungen des Sozialverhaltens von Menschen
entgegenwirken. Aggressive Erlebnisse bilden ein gewisses
Wahrnehmungsschema im Gehirn. Familien-, Psycho-, Institutions- und
Gesellschaftsdynamiken werden ebenfalls berücksichtigt. In Betracht
gezogen wird insbesondere der enorme Einfluss der Kindheitserlebnisse in
den Elternhäusern auf die spätere Aggressionsbereitschaft. Durch
Vernachlässigung oder gegen sie gerichtete Aggression lernen die
betroffenen Kinder als die einzige erfolgreiche Strategie
Aggressionsverhalten anzuwenden.
Etappe III.
Im
Laufe der psychologischen, psychotherapeutischen und heilpädagogischen
Trainingseinheiten wird die Zielgruppe (PsychotherapeutInnen,
SozialarbeiterInnen, LebensberaterInnen, PolizistInnen,
JustizbeamtInnen, LehrerInnen, ErzieherInnen, Krankenhauspersonal)
befähigt, aggressive Potentiale zu stoppen und sie in Sinnenergien
umzuwandeln. Sie werden geschult, herauszufinden, was diese unfassbare
Aggression einer Person versucht zum Ausdruck zu bringen, was ihre wahre
Bedeutung ist, die durch Brutalität, Ärger und Wutausbrüche auf sich
und innere Bedürfnisse aufmerksam macht. Aggressionssysteme einer Person
werden durch soziale Abgrenzung und Demütigungen dort aktiviert, wo die
Bindungen mangelhaft oder gefährdet sind. Dabei ist der Standpunkt der
PolizistInnen, SozialarbeiterInnen, des Gesundheitspersonals und der
LehrerInnen zum Gewaltproblem und ihr Verhalten in gewaltsamen
Situationen von großer Bedeutung für das Ausmaß der Gewalt.
Etappe IV.
Die
ausgearbeiteten Lösungen werden in der Verminderung und Vorbeugung von
Gewaltphänomenen praktisch erprobt. Sozialprojekt „Offene Tür“ bietet
fünf jugendlichen StraftäterInnen eine Chance, ihre bisherige
Unfähigkeit zu überwinden, Loyalität gegenüber Einzelpersonen, Gruppen
oder Sozialwerten zu zeigen, indem sie Sozialreife entwickeln. Soziale
Anerkennung, Vertrauen und zwischenmenschliche Unterstützung aktivieren
Motivationssysteme im Menschen. Durch diese sozialen und emotionalen
Erfahrungen werden schwierige soziale Lebensumstände, familiäre
Schwierigkeiten, entwicklungsbedingte Identitätskrisen modifiziert
mit Hilfe der psychosozialen Aufmerksamkeit und
psychotherapeutischen Begleitung.
Etappe V.
Dieses
Wissen wird in Filmen, Handbüchern und CDs weitergegeben. Hier widmet
man die besondere Aufmerksamkeit der biologisch implizierten
menschlichen Grundmotivation, die alle Menschen mit allen Menschen
verbindet. Mit Hilfe der verschiedenen Medien wird dokumentiert, wie
langfristige Verhaltensveränderungen von (potentiellen) TäterInnen
erreicht werden können, welches aus neurologischem Gesichtspunkt
bedeutet, die alte Gewohnheit als automatische Reaktion des Gehirns
auszulöschen und durch eine neue zu ersetzen.
Die Ergebnisse
dieser praxis- und umsetzungsorientierten Arbeit werden direkt in
verschiedene Trainings einfließen (PsychotherapeutInnen, Sozial- und
LebensberaterInnen, LehrerInnen, Krankenhauspersonal). Diese Ergebnisse
werden für die Öffentlichkeit und Fachleute online zugänglich sein,
sowie in Handbüchern, übersetzt ins Englische, Deutsche, Spanische,
Katalanische, Ungarische, Slowenische, Rumänische und Bulgarische.